Archiv des Autors: Rosa Gabriel

Engelauswahl!

Aus dem Fundus der Skizzen zu wählen war schon schwierig, darüber habe ich lange gesessen. Aber aus Wegeengel auswählen? Manche ins Licht stellen und andere nach hinten rücken? Mit jedem Namen ist eine ganz besondere Geschichte verbunden: manche würde man begeistert, andere nur mit gebrochener Stimme erzählen können. Die Wegeengel, sie alle stehen in einer Kette, jeder kostbar, jeder hat Anteil am Weg.

Aber dies hier ist nicht das Forum, dem gerecht werden zu wollen. So wie ich nicht alle Skizzen einstelle, stelle ich nicht alle Hände ein, die die Schühchen, die Idee, und damit auch mich hielten. Wie das Tagebuch so auch hier: nur angedeutet, an einem anderen Ort in seiner Fülle und Tiefe sicher verwahrt.

wegeengel

In der Kathegorie Zagreb – Meran flattern später ein paar Fotos der schühchenhaltenden Hände einiger Wegeengel ein. Hier im Tagebuch stellvertretend für ihren Stand nur das Handfoto des im Tagebuch bereits genannten Wegeengels: Rosalina.

Wegeengel zwischen Meran und Zagreb

Sie fanden sich überall, im Freien wie in umbauten Räumen, leben in diesem oder jenem Land, sprechen diese oder jene Sprache, sind unterschiedlichen Glaubens, sind jung oder betagt, … aber immer ließ ein Gespräch mit ihnen die Gehende gestärkt weitergehen.

Skizzenauswahl

Eine Auswahl zu treffen, das war wirklich schwierig! Gezählt habe ich sie nicht, aber es sind weit mehr als 400 Kärtchen geworden, beidseitig bekritzelt, mit dem, was mein Auge fesselte und meine Hand flink werden ließ. Sie füllen nun zwei weitere Aktenordner, und blättere ich hindurch, finde ich zu meinen Wegepunkten zurück.
Dieses noch hinein, und auf das hier mag ich nicht verzichten, …: Heruntergearbeitet bis auf 38!
Blätterte ich meinen Fundus erneut durch, ich bliebe wieder bei ganz anderen hängen. Diese Ordner, sie werden mir immer wieder wunderbare Geschichten erzählen!

Skizzen des Weges Meran – Zagreb

Doch da war der Weg noch nicht zu Ende. …

Meran (I) – Zagreb (HR) , September / Oktober 2014

7.9. Nachtbus Essen – München
8.9. Zug München – Bozen – Meran
9.9. Meran
10.9. Marling – Tscherms – Lana
11.9. an der Adige entlang – Bozen
12.9. Bozen
13.9. Leifers – Branzoll – Auer
14.9. an der Adige entlang – San Michele all´Adige
15.9. Nave San Rocco – Lavis – Trento
16.9. Civezzano – Pérgine Valsugana – Levico Terme
17.9. Borgo Valsugana – Ospedaletto – Grigno
18.9. Tezzo Di Grigno – Cismon del Grappa
19.9. Collicello – Valstagna – Bassano del Grappa
20.9. Bassano del Grappa
21.9. Mussolente – San Zenone degli Ezzelini – Fonte – Caerano di San Marco – Montebelluna
22.9. Nerversa della Battaglia
23.9. Ponte della Priula – Tezze – Visnà
24.9. Oderzo – Fratta – Gorgo al Monticano – Motta di Livenza
25.9. Annome Veneto – Pramaggiore – Portogruaro
26.9. San Giorgio al Tagliamento – Latisana – Ronchis – Teor – Rivignano
27.9. Ariis – Torsa – Corgnolo – San Giorgio di Nogaro
28.9. Torviscosa – Cervignano del Friuli
29.9. Pieris – Ronchi dei Legionari – Monfalcone
30.9. Monfalcone
1.10. Duíno – Sistiana – Aurisina Cave – Santa Croce di Trieste – Prosecco
2.10. nach Trieste
3.10. Trieste
4.10. Basovizza – Pesek – Hrpelje
5.10. Materija – Obrov – Podgrad Pasjak – Sapjane – Rupa
6.10. Skalnica – Marcelji – Viskovo – Marinici
7.10. nach Rijeka
8.10. Kostrena – Bakar
9.10. Hreljin – Fužine
10.10 Delnice – Kupjak
11.10. Ravna Gora – Vrbovsko
12.10. Nadvučnik – Servin Na Kupi – Bosanci – Vukova Gorica – Dubravci – Duga Resa
13.10. Karlovac
14.10. Draganići – Jastrebarsko
15.10. Klinča Sela – Rakov Potok – Donji Stupnik – Blato – Zagreb
16.10. in Zagreb
17.10. mittags Fernbus Zagreb – Wien
18.10. Wien, abends Nachtbus Budapest-Rotterdam bis Essen
19.10. Ankunft Essen – Geldern: Daheim!

Daheim, im stillen Kämmerchen…

archivieren

… öffne ich nun die Skizzen-Päckchen, lege die kleinen Kritzeleien nach Wegverlauf und Daten sortiert aus, schiebe sie in die Klarsichthüllen: Meran – Zagreb! Zwei Ordner, gefüllt nur mit Kulistrichen, aber bei ihrem Anschauen werden sie in meinem Innern lebendig, spiegeln sie mir Landschaft, Düfte, Gesichter und Gespräche herauf.

Und zwischen all den Kärtchen kleine Zettelchen, Notizen, Anschriften: zusammen gelegt warten sie darauf, dass ihr Inhalt seinen festen Platz im Wegarchiv findet.

Nachtrag zu Wien

Im Fernbus heimwärts versagte alles seinen Dienst, das Internet, der Akku des Handys, – und nicht zuletzt meine Fähigkeiten. So hole ich jetzt fix nach, was ich da eigentlich plante, hier einzustellen. Mein kurzer Gang durch Wien …

Nachtrag zu Zagreb

Ich schrieb es schon: während der Busfahrt vermochte ich es nicht, und am Abend in Wien verflogen die Stunden so rasch, war die Begegnung mit meiner wunderbaren Gastgeberin so spannend und intensiv, dass ich nur noch schnurrstracks in den Schlaf fallen konnte. HERRLICH!

Aber zum volleren, warmen Klang meines von mir erlebten Zagreb muss ich wenigstens noch ein paar Bildtöne hinzufügen, so will ich es nicht lassen. In den zwei Tagen habe ich kaum was von ihr gesehen, nur gerade mal durchs Schlüsselloch geschaut. Nun sitze ich schon länger und finde die rechten Worte nicht. So lasse ich es ohne. ZAGREB!

Glücklich heimgekehrt!

Der Fernbus, der in Budapest seine Fahrt Richtung Rotterdamm beginnt, brachte mich nach 14 1/2 stündiger Nachtfahrt von Wien nach Essen. Eine unruhige und nicht sehr komfortable Reise, aber ich wußte, an ihrem Ende würde ich zu Hause sein, – während doch für nahezu alle anderen Mitfahrenden, jeder einzelne Kilometer sie weiter von Zuhause forttrug.

Das Gehen des Weges, zu jedem Zeitpunkt war ich dankbar dafür, und nun, glücklich heimgekehrt, bin ich es ebenfalls.
Mit dem Ankommen werde ich mir Zeit lassen, denn etwas von mir kreist noch und kommt dann erst in den sachten Landeanflug. So bleibt das, was mir heimwärts vorauseilte, gerade weil es mir so lieb ist, erst mal ungeöffnet. Wie wunderbar, dem eigenen Tempo auch hier folgen zu können. Aus dem Gehen, das manchmal ein kraftvolles Schreiten war, wird nun ein Stehen, Innehalten, dann vielleicht ein Setzen,… still!