So glüchlich über meine Routenwahl! Über weite Hügel, entlang der landesinneren Verbindungsstraße, dem Gegenverkehr ausweichend, gehe ich kräftig ausschreitend dahin. Die Vorbeifahrenden berühren meine Seele nicht, kein blaues Meer, keine entzückenden Orte wie Perlen auf einer Schnurr, so ist es ein friedvolles und gesammeltes Gehen. Nur weite Hügel, Grün, durchsetzt von den ersten Herbstfarben: Dankbar und glücklich gehe ich so in meinen ersten Sonntag in Slovenien!
In dem Wissen, ich würde eine lange Strecke vor mir haben, trat ich wieder in den Dialog mit dem treuen, hilfsbereiten Dromedar. Und so liefen wir, immer auf der linken Seite und einander brav sichernd, und schauten, und liefen, und fanden die Welt so herrlich, machten Picknick, unterhielten uns wortlos, und schauten, und liefen brav weiter, und plötzlich, für uns ganz überraschend,…
… überschritten wir die Staatsgrenze und befanden uns in KROATIEN! Die junge Dame hatte die gleiche Richtung, aber vor ihr erreichten wir Pasjak. Mittlerweile setzte die Dämmerung ein, die Füße und Hufe mochten nicht mehr so recht. Quartier war nur zu total überhöhten Preisen zu bekommen, aber ein lieber Mensch rief eine Freundin an, sie holte mich mit dem Auto ab, (ja, ich gestehe, etwa 5 bis 6km wurde ich gefahren!), und ich bekam ein Superzimmer, bereits geheizt, mit warmem Wasser, für den halben Preis! Und morgen bekomme ich mein erstes Frühstücksei seit langem! – Ein schöner Tag geht mit Dankbarkeit und Vorfreude auf den morgigen zu Ende!